Der Bruchtest/ Kyekpa im Traditionellen Taekwondo.
Der Bruchtest ist der im Westen bekannteste weil oft spektakulärste Teil des Taekwondo. Viele nehmen an, Taekwondo würde hauptsächlich daraus bestehen, dem ist nicht so. Tatsächlich wird der Bruchtest am wenigsten geübt.
Der Bruchtest, des entsprechenden Grades, ergibt sich aus den anderen Übungen (techn. Abläufe etc.) welche im Training geübt werden. Hat sich der Schüler im Training soweit entwickelt, dass der entsprechende Bruchtest gelingt, so steht er in dieser Disziplin bereits an der Schwelle zum nächsten Grad. Gelingt der Bruchtest nicht, so ist er einfach noch nicht weit genug voran geschritten.
Ein Bruchtest hat nichts mit Kraft oder rohem Einsatz von Gewalt zu tun. Ein richtig durchgeführter Bruchtest basiert auf eine korrekte Ausführung der Technik und Geschwindigkeit, gepaart mit geistiger Absicht und richtiger Atmungsarbeit.
Die geistige Absicht steht an oberster Stelle, der Körper wird zum Instrument. Selbstverständlich muss dieses Instrument richtig gestimmt sein, was in unserem Falle ein entsprechend richtig durchgeführtes Training ist. Dazu gehören natürlich auch die zeitlich ausreichenden, korrekten und mit Fleiß und Ernsthaftigkeit durchgeführten Übungen.
Ist der Übende derartig vorbereitet, so stellt die Durchführung des Bruchtests nur noch eine Umsetzung des geistig bereits vollzogenen Vorhabens dar. Was bedeutet, der Geist hat die Materie (das Holz, den Stein..) bereits bezwungen. Der Geist erzeugt den Willen und die Gedanken sowie die Konzentration auf die Zerstörung der Materie. Der Körper wird zum ausführenden Organ und vollzieht, was für den Geist bereits erledigt ist.
So gesehen, ist ein richtig durchgeführter Bruchtest, ein höchst geistig- spiritueller Prozess. Der Körper wird durch die Macht des Geistes, des Willens und der Konzentration zu Leistungen gebracht, welche er alleine nicht vollziehen könnte. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Schließen der Lücke zwischen Geist, Gedanke und Körper.
Zum richtig ausgeführten Bruchtest gehört auch die Atmung und der Kampfschrei (Kihap). Hierbei werden die inneren Kräfte mobilisiert (Tatkraft, Entschlossenheit, Durchsetzungsvermögen), sowie durch die Ausatmung, beim Auftreffen die gesamte Energie auf die Bruchstelle der Materie gebündelt.